Repanse de Lyonesse |
Obwohl ich eigentlich keinen besonderen Bezug zu den Bretonen habe, hat mich das Modell der Repanse de Lyonesse fasziniert, seit ich es das erste mal im White Dwarf gesehen habe. Das Pferd, das in einer etwas sturen Geste die Vorderhufe in den Boden stemmt, als ob es seiner Herrin eigentlich nicht gehorchen will, steht in einem sehr schönem Kontrast zum entschlossen wirkenden Auftreten der Reiterin, ihr bretonisches Ritterheer in die Schlacht zu führen. Die Geschichten, die eine Figur erzählt, haben steht's einen inspirierenden Einfluss auf mich. Bisher fehlte immer nur ein tatsächlicher Grund sie zu bemalen, so fiel mir die Wahl der Figur, die ich für den GD2000 fertig stellen wollte, nicht schwer.
Hier will ich nun in einigen Zeilen darstellen, wie der Weg von etwas Zinn im Blister zu der fertig bemalten Figur verlief.
Anfangs wollte ich das Originalmodell ohne Umbauten anmalen. Hierfür standen mehrere Farbschemen zur Auswahl, wobei ich immer entweder weiß oder gelb mit rot kombinieren wollte. So begann ich erst mal mit ein paar Maltests, wobei ich feststellen musste, dass die aufmodellierten Löwen fast unmöglich zu bemalen sind. Die Ergebnisse waren immer absolut ungenügend. Eines Abends war ich darüber dann so verärgert, dass ich kurzum Feile und Fräse aus der Schublade geholt, und die Löwen entfernt habe. Jetzt begann die eigentliche Arbeit. Nach den Fräsarbeiten sah das Pferd wie ein Kraterfeld aus. Somit musste ich den gesamten Umhang nahezu Neumodellieren. Dies gab mir die Gelegenheit einige störende Details auszubessern. Die Originalzügel sind sehr unterschiedlich modelliert und wurden durch komplett neue Zügel ersetzt. Der Pferdeumhang wurde nach unten hin etwas verlängert und zum Sattel hin wurde jede Seite um etwa 3mm verlängert und der umgeschlagene Teil an den Vorderbeinen ist auch komplett erneuert worden. Damit die Reiterin ordentlich auf dem Tier sitzen kann hat sie dann auch einen Sattel bekommen und noch ein paar Lederbänder, damit sie die Zügel auch tatsächlich benutzten kann. Durch all diese Arbeiten war das Pferd nun etwas massiger geworden, so dass die Reiterin etwas zu klein wirkte. So entstand die Idee für den Umhang, den die Figur trägt.
Für alle Modellierarbeiten wurde übrigens Greenstuff verwendet.
Für die Bemalung begann ich zuerst mit allen roten Flächen, da diese am schwierigsten waren und über das zukünftige Schicksal (Aceton oder nicht) der Figur entscheidend waren. Als Basis verwendete ich hellrot von Lukas, das mit Braun und Schwarz erst leicht abgedunkelt wurde und später auf die gleiche Weise schattiert wurde. Die Lichter habe ich mit Orangemischungen aufgemalt. Danach wurde alles mit verschiedenen roten Tintenmischungen nachgemalt um die richtige Farbtiefe zu erhalten.
Für die gelben Verzierungen verwendete ich Ocker als Grundfarbe. Auf diese Basis wurden die ersten Reliefs mit zwei Braunschattierungen gemalt. Danach kamen die Lichter mit Ocker, hellem Ocker und schließlich purem weiß. Somit bestehen die gelben Verzierungen aus Sechs verschiedenen Farbschichten.
Da ich ungern Metallicfarben verwende, habe ich die Rüstungsteile Grau gemalt. Um einen Metalleffekt zu erzielen habe ich zu den Graumischungen immer etwas blau hinzugefügt und alles von schwarz zu purem Weiß akzentuiert.
Falls Ihr das noch nicht getan habt solltet Ihr euch jetzt die Fotos ansehen. Dabei solltet Ihr auch bedenken, dass die meisten Bilder mehr als dreimal so groß wie das Original sind.
Ich hoffe sie gefallen Euch.
Tom